Seit dem 1. Juli gilt auch in den Niederlanden das Rauchverbot in Gaststätten. Eine Besonderheit gilt jedoch für die so genannten Coffee-Shops. Seit 1976 verkaufen in den Niederlanden diese speziell genehmigten Shops „weiche Drogen“ wie Cannabis oder Pilze. Der Besitz dieser Substanzen ist zwar nicht legal, wird aber von den Behörden geduldet. So etwas nennt man liberale Drogenpolitik. Das neue Rauchverbot untersagt zwar nicht den Gebrauch von Haschisch oder Marihuana, allerdings ist der Tabakkonsum in öffentlichen Räumen untersagt. Eine Vermischung des Cannabis mit Tabak ist demnach nicht mehr möglich.
Ein Amsterdamer Shop-Betreiber bringt die Absurdität auf den Punkt: „In anderen Ländern wird auf Marihuana in der Zigarette geachtet. Hier gucken sie nach der Zigarette im Marihuana.“ Die Einrichtung von separaten Räumen, Kiffkammern, werden nicht alle Shops umsetzen können. Viele sind einfach zu klein. Die Coffee-Shop-Betreiber werden daher kreativ und bieten alternative Konsumformen ein. Zum Beispiel Kekse, Tees oder mittels Cannabis-Zerstäubern. Das Gerät, das in einer ähnlichen Form in der Medizin zum Einsatz kommt, funktioniert wie eine Wasserpfeife ohne Tabak und ohne Papier. Beim Zerstäuber verwandelt sich das Marihuana durch Druck in Rauch, der dann eingeatmet wird.
Quellen:
RP-Online vom 01.07.2008 – Kiffen ja, rauchen nein
Die Zeit vom 16.06.2008 – Niederlande: Mit Cannabis-Zerstäuber gegen das Rauchverbot