Berliner Innensenator Körting eröffnet die Waffendiskussion – Jäger sind „Waffenfetischisten“


Nach dem Amoklauf von Winnenden war abzusehen, dass trotz der zunächst geäußerten Beteuerungen, dass Waffenrecht sei nach Erfurt bereits verschärft worden und müsse nur konsequent angewendet werden, die Diskussion um das Waffenrecht neu beginnen wird. Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) macht den Anfang mit dem Vorschlag, die Zahl legaler Waffen in Deutschland reduzieren.

Berlin werde sich dafür einsetzen, dass der Waffenbesitz Sportschützen oder Jäger erheblich begrenzt werde, insbesondere sei der praktisch unbegrenzte Erwerb und Besitz von Langwaffen sowie von zwei Kurzwaffen (Pistolen oder Revolver) für Jagdscheininhaber aus dem Jagdbedürfnis heraus nicht zu rechtfertigen, dies diene vielmehr der Waffenindustrie und dem „Waffenfetischismus“.

Zudem solle man überlegen, alle Waffen mit einem Blockiersystem auzurüsten. Dies sei bereits jetzt im Gesetz für ererbte Waffen vorgeschrieben. Die Waffen dürften dann nur für den zugelassenen Zweck – Jagd und Schießsport – entsperrt werden. Wie sich das praktisch gestalten soll, erschließt sich nicht, zumal eine Blockierung nach § 20 WaffG bei geerbten Waffen für die Dauer des fehlenden Bedürfnisses vorgeschrieben ist, Jäger und Sportschützen haben ein Bedürfnis zumindest einmal nachgewiesen. Außerdem ist nicht ersichtlich, wie durch eine Reduzierung der Waffen ein Amoklauf zu verhindern sein soll. Wir erinnern uns, in Winnenden brauchte es nur eine einzige Pistole um 16 Leben auszulöschen.

Aber natürlich muss wieder eine Sau durchs Dorf getrieben werden, zunächst einmal sind es die Sportschützen und – überraschend – nun auch die Jäger, als nächstes werden es die Computerspielhersteller sein. Dann wird es lange ruhig sein, bis zum nächsten Amoklauf.

Quelle: Ad-Hoc-News vom 17.03.2009

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