Rechtsreferendar Joschi


Unser Kooperationspartner, Kollege Dr. Pagels aus Torgau hat uns wieder einmal eine schöne Anekdote als Gastbeitrag zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt:

Ich verteidige vor einem Großstadt-Amtsgericht in einer Strafsache einen Diskothekenbetreiber. Gegenstand der Anklage ist Kleinkrams. Sitzungsdienst für die Anklagebehörde hat Rechtsreferendar Jochen Müller (Name geändert) . Schon während der Sitzung meinte ich die Feststellung zu treffen, dass der Staatsanwaltschafts-Vertreter meinem Mandanten zweimal zublinzelte. Ich habe dem keine Beachtung geschenkt, und mir keine weiteren Gedanken gemacht, ob das jetzt ein Flirtversuch, eine allgemeine freundliche Aufmunterung oder ein nervöses Augenleiden war.

Der Referendar stellt keine Fragen, hört nur lächelnd dem Gang der Beweisaufnahme zu und hält dann ein fleuriges Plädoyer, weshalb der Angeklagte freizusprechen sei. Nun gut, der Freispruch erfolgt auch und ist in der Sache selbst auch völlig sachgerecht und objektiv richtig.

Nach der Sitzung frage ich meinen Mandanten, ob er das Zublinzeln  auch gesehen habe. „Klar, der hat mich gegrüßt, den kenne ich gut.  Das ist doch der Joschi“. Ich frage, ob er den Joschi als Diskothekengast kenne. Antwort: „Nee, der war als Student ganz lange bei Power Security (Name geändert). Der hat bei uns im Laden oft die Tür gemacht“ (also als Türsteher und Rausschmeißer gearbeitet). „Schön, dass er jetzt Examen hat

Was es nicht alles gibt…. (CP)

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