Das Sozialgerichts Düsseldorf entschied, dass eine beim Betriebssport erlittene Verletzung keinen Arbeitsunfall im Sinne der gesetzlichen Unfallversicherung darstellt, und wies die Klage auf Entschädigung gegen die Berufsgenossenschaft Bahnen ab. Der Kläger ist als Straßenbahnfahrer bei der Kölner Verkehrs-Betriebe AG beschäftigt und Mitglied der Fußballsparte einer Betriebssportgemeinschaft, die nach der Vereinssatzung auch Nicht-Betriebsangehörigen offen steht.
Der vom Kläger vertretenen Auffassung, der Sport in der Betriebssportgemeinschaft diene allein dem Ausgleich der betrieblichen Tätigkeit, ist das Gericht nicht gefolgt. Voraussetzung eines Arbeitsunfalls sei ein Unfall eines Versicherten infolge seiner Tätigkeit. Dem Sport des Klägers fehle aber der Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Straßenbahnfahrer. Unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung sei der Betriebssport nur gestellt, wenn er die durch die Arbeit bedingte körperliche, geistige oder nervliche Belastung ausgleiche, mit gewisser Regelmäßigkeit stattfinde und der Teilnehmerkreis im Wesentlichen auf die Beschäftigten beschränkt sei. Mannschaftssportarten, die auf Wettkämpfe ausgerichtet seien, seien kritisch zu sehen. Gerade beim Fußball spielten Mannschaften gegeneinander um zu gewinnen. Es sei nicht lediglich müdes Kicken eines Balles zur körperlichen Ertüchtigung. Entscheidend gegen einen Anspruch des Klägers spreche, dass die Vereinssatzung in unbegrenzter Höhe Mitgliedschaften von Nichtbetriebsangehörigen zulasse und seine Mannschaft nur zur Hälfte aus Betriebsangehörigen bestehe.
Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt.
Sozialgericht Düsseldorf, Urteil vom 12.10.2007, AZ: S 1 U 52/06
Quelle: Justizportal NRW – Pressemitteilung vom 20.12.2007